Was machen eigentlich unsere Jugendteams während der Coronapause? (Teil 4)

(ug) Begonnen hatten wir mit einem Trainer aus dem Bereich der C – Jugend (Patrick Neehuis), danach kamen die Jugendlichen (Bailey Burgess B, Ansgar Zimmermann A) selbst zu Wort. Der passende Abschluss für mich ist jemand der, neben ihrer Tätigkeit als Handballtrainerin in der E – Jugend, als Aktive bei den Damen und in ihrer Eigenschaft als Vereinsmanagerin eine sehr universelle Übersicht über den Gesamtverein hat, Sabine Reese, die mir sehr geduldig und ausführlich Rede und Antwort gestanden hat. Hier mal der Versuch die wesentlichen Aussagen zusammengefasst wiederzugeben.

Hallo Sabine, für uns Alle hatte das letzte Jahr sicher viele Tiefpunkte, was hast Du am meisten vermisst?
Mir hat ganz viel gefehlt! Erstmal der Saisonabschluss mit den Mädels der C und B, die ich nach fast 5 Jahren abgegeben habe. Der Abschluss mit den Damen, fehlende Turniere z.B. mit meiner E – Jugend. Der tiefste Punkt war für mich dann der erneute Lockdown zum November, wir hatten ja vorher wieder das Training aufgenommen ein sehr gutes Hygienekonzept erstellt, alles umsonst!

Deine Tochter, Laura, ist ja bei den Maxis unterwegs, wie kommt sie mit der derzeitigen Situation zurecht?
Laura war Feuer und Flamme, als das Maxitraining im Frühsommer wieder losging. Sie ist sehr gerne unterwegs, verabredet sich viel muss sich auspowern. Es macht ihr sehr zu schaffen, dass sie das nicht einfach unbeschwert machen kann. Hier fehlt ganz klar das Teamerlebnis, mit Gleichaltrigen zusammen einen Sport auszuüben!

Handball ist natürlich ein Schwerpunkt für Dich. Du bist als Vereinsmanagerin bei der TG tätig und hast somit auch einen guten Einblick in die anderen Abteilungen. Wie sieht es dort aus? Ist es analog zum Handball oder gibt es dort Aktivitäten?
Nach dem 1. Lockdown sind alle Abteilungen mit sehr ausgeklügelten Hygienekonzepten wieder eingestiegen. Es konnten sogar neue Sportler hinzugewonnen werden. Nach dem erneuten Lockdown ist man auf Online Angebote ausgewichen und hat diese kontinuierlich ausgebaut.

Klingt nach einem flexiblen und positiven Umgang mit der Situation, gab es weitere Highlights?
Mit viel ehrenamtlicher Arbeit haben wir unserem Vereinsgelände einen „Aufschwung“ verpasst. Der Tennisplatz wurde aufbereitet, der 2. Platz zu einem Bolzplatz u.a. für Handball umfunktioniert, die Badmintonabteilung hat mit viel Engagement mehrere Badmintonplätze auf den Asphalt gezeichnet, ein Basketballkorb wurde fest auf dem Gelände installiert und im Sommer gab es noch von der Gymnastikabteilung abends bei fetzigen Beats ein regelmäßiges Sportprogramm. Besonders positiv hat mich gestimmt, dass wir bei der Aktion Scheine für Vereine über 12000 Stück sammeln und damit Prämien von knapp 4000 Euro einlösen konnten, ein Erfolg für alle Mitglieder, Fans und Unterstützer!

In der Tat, das ist ein Erfolg. Es klingt so, dass man derzeit versucht, das Beste aus der Situation zu machen. Mal zurück zum Handball! Was schätzt Du, wie lange können wir noch Online weitermachen, ohne nachhaltig Schaden zu erleiden?
Das „goldene“ Lernalter liegt zwischen 10 und 14 Jahren! Wenn ich mal optimistisch davon ausgehe, dass wir im März wieder in die Halle dürfen, dann haben die Kids praktisch 1 Jahr nicht mehr gespielt, der Schaden ist schon da. Das Onlineangebot kann nur als Überbrückung dienen, denn in der Halle und in der Teamgemeinschaft lernt es sich viel besser und macht natürlich viel mehr Spaß.

Also ab März zurück in die Halle, naja das wäre ja meiner Meinung nach eine gute Aussicht. Dann wenigstens noch ein paar Freundschaftsspiele und hoffentlich ungestörte Qualis bei den Jugendteams so als Perspektive.
Ja genau, der 13. März wäre für mich ein guter Startpunkt. Der hat sich tief in mein Gedächtnis eingebrannt, das war letztes Jahr der Tag an dem die Schulschließungen bekannt gegeben wurden. Wir sind gut vorbereitet, haben gute Hygienekonzepte, die Halle entsprechend beklebt, jetzt muss nur noch das Go kommen, dann geht es mit viel Schwung zurück zur Normalität!

Dieser optimistische Ausblick gefällt mir gut! Ich bitte Dich zum Abschluss noch den folgenden Satz zu vervollständigen: Ich sehe in der Zukunft für unsere Jugendteams im Handball…
…viel Spielfreude, ein Wachstum der Abteilung und einen Schub nachvorne, weil soviel nachgeholt werden muss, worauf man fast ein Jahr hat verzichten müssen!

Vielen Dank Sabine für die vielen interessanten Gedanken, ich finde das ist ein hoffnungsfroher toller Schluss dem ich mich vollumfänglich anschließe!