Spielerportät : George Cadar

…weiter geht es mit der Vorstellung unseres ersten neuen Spieler in dieser Saison:

George Cadar

 

(hep) Aller guten Dinge sind drei. Ob sich die Verantwortlichen der TG Friedberg bei der Neuformierung ihrer Mannschaft von diesem Sprichwort leiten ließen, um mit dem 29-jährigen George-Alexandru Cadar den dritten aus Rumänien stammenden Spieler zu verpflichteten? Wohl kaum. Eher orientierte man sich an den Leistungen, die der 1,92 große Neuzugang in seiner bisherigen Laufbahn auf dem Spielfeld abgeliefert hat.

Der wurf- und spielstarke Cadar ist im Rückraum sowohl auf der linken als auch auf der Mittelposition einsetzbar. Sollte Not am Mann sein, überzeugt er auch auf der Linksaußenposition. Zudem gilt er als Deckungsstark und hat bei seinen bisherigen Stationen im Mittelblock agiert. Er besitzt eine gute Einstellung zu beiden Elementen des Spiels und fasst diese kurz und prägnant zusammen: „Abwehr verlangt Herz, Angriff erfordert Kreativität“, meint er. Aus seiner Heimat verfügt er über langjährige Erfahrung aus der ersten Liga des Landes, hat insgesamt dreimal im EHF-Challenge-Cup international gespielt. Daneben gehörte er in jungen Jahren Rumäniens Junioren Nationalmannschaft an.

Obwohl die derzeitige Entwicklung der rumänischen Nationalmannschaft nach Ansicht der einheimischen Handballfans nicht optimal verläuft, steht Handball im Fokus der Öffentlichkeit weit oben. So ist es nicht verwunderlich, dass es den 10-jährigen George zu dieser Sportart hinzog. In seiner Heimatstadt Bacau, im Nordosten des Landes, schloss er sich dem HC Stiinta Bacau, der zu dieser Zeit einer der größten Vereine des Landes war, an. Bis 2011 blieb er seinem Heimatverein treu. Danach erfolgten innerhalb des Landes zwei Wechsel.

Als 2017 ein Freund, der mittlerweile im deutschen Sonneberg Handball spielte, von seinem Engagement in Deutschland berichtete, wird Cadar hellhörig. Er selbst übernimmt die Initiative, stellt Kontakte her und wechselt zur Spielzeit 2017/2018 ebenfalls zum HSV Sonneberg, der in der Thüringenliga beheimatet ist. „Die Umstellung auf die neue Kultur ist mir leichtgefallen, da ich ein anpassungsfähiger Mensch bin. Vermisst habe ich allerdings das gewohnte familiäre Umfeld“, berichtet er. Bestätigung findet seine Aussage, wenn man sich mit ihm unterhält und dabei feststellt, dass er nach nur zwei Jahren nahezu perfekt Deutsch spricht.

Der Wechsel von Thüringen nach Hessen wurde durch die bestehenden Kontakte zu TG-Torwart Radu Balazs beeinflusst. In etlichen Gesprächen überzeugte dieser seinen Freund nicht nur von der sportlichen Perspektive bei der TG, sondern zeigte ihm auch die Möglichkeit für eine berufliche Perspektive auf. Der Wechsel in die Kreisstadt war die logische Folge. Mittlerweile wohnt George Cadar mit seiner Frau in Dorheim und ist seit September als diplomierter Sportlehrer mit Schwerpunkt Pädagogik bei der Philipp-Dieffenbach-Schule in Friedberg angestellt.

Der Handballsport hat für ihn auch neben dem Spielfeld einen besonderen Stellenwert. „Mein Leben als Mensch hat sich durch diesen Sport entwickelt. Ich habe dadurch viele Leute kennengelernt und wäre heute nicht die Person, die ich jetzt bin“, ist er überzeugt. Dass Höhen und Tiefen eng beieinander liegen, ist eine der Erkenntnisse seiner bisherigen Laufbahn. Die negativen Seiten sind bei ihm vier Operationen, die er über sich ergehen lassen musste. „Das möchte ich nie mehr erleben“, bekennt er. Als einen der Höhepunkte nennt er sein erstes internationales Tor im Challenge-Cup, dass er im November 2011 für seinen damaligen Verein C.S.U. Suceava beim Gastspiel beim Bnei Hertzeliva (Israel) erzielte.

Seine Vorfreude auf den Rundenstart ist groß, vor allem freut er sich auf gute Ergebnisse bei den Heimspielen vor großer Kulisse. Die Annäherung an den „dritten Mann“, aus Rumänien legt den Schluss nahe, dass es sich bei der Verbindung von George-Alexandru Cadar und der TG Friedberg um eine Win-Win-Situation handelt, aus der für beide Seiten ein Mehrwert erwachsen wird.

(Foto: Nici Merz)