Die Endphase dieses Spiels hätte auch Thriller Autor Alfred Hitchcock nicht besser inszenieren können. Idstein Coach Jan Welsch nimmt 27 Sekunden vor dem Ende beim Spielstand von 28:29 eine Auszeit. Er schwört seine Mannschaft für die letzten Sekunden ein, bespricht den letzten Spielzug, mit dem Ziel, doch noch den Ausgleich zu schaffen. Sieben Sekunden vor dem Ende kommt der finale Schuss auf den Kasten von TG Keeper Radu Balazs, der Schuss wird von der TG Abwehr geblockt und trudelt Richtung Torlinie.
Balazs liegt in der verkehrten Ecke auf dem Boden. Geistesgegenwärtig gelingt es ihm aber noch den Ball fünf Zentimeter vor der Linie zu stoppen. Das ist der Sieg und Radu verschwindet Sekunden später unter der Jubeltraube seiner Mitspieler.
Der erste Saisonsieg ist da und der war auch verdient. Nahezu die gesamte Spielzeit führte die TG mit teilweise sechs Treffern und war den Gastgebern auch spielerisch deutlich überlegen. Nach zehn Minuten traf Noah Methner zum 9:4 und die Gäste beherrschten die Partie eindeutig. Der starke Linksaußen Philipp Engel traf nicht nur nach Belieben(6 Tore in Halbzeit 1), er zügelte auch im Zusammenspiel mit Peter Kludt die Kreise der Tormaschine Moritz Schubert. Der Linkshänder blieb in der ersten Hälfte ohne Feldtor. Das es zur Halbzeit nur 16:14 aus Friedberger Sicht stand war den Schludrigkeiten im Auslassen von Chancen geschuldet. Klarste Möglichkeiten wurden nicht verwertet und so blieben die Gastgeber weiter im Spiel.
Nach dem Wechsel kam die TG wieder besser ins Spiel. Marco Zinnel erzielte in der 40. Minute das 22:16. Die TG sah schon wie der sichere Sieger aus. In dieser Phase erhielt Noah Methner eine zweifelhafte rote Karte. Der TV Idstein erhöhte die Intensität, aber die TG Deckung hielt dem Druck bis zur 52. Minute (Philipp Engel zum 28:24) stand. Dann schwanden so langsam die Kräfte und der TV Idstein holte Tor um Tor auf. Zwei vergebene 100%ige auf Seiten der TG machten das Spiel dann zum absoluten Krimi, mit dem besseren Ende für die Kreisstädter.
Coach Michael Razen war die Anspannung, aber auch die Erleichterung anzumerken: „Wir haben über 50 Minuten ein richtig gutes Spiel gemacht. Am Ende waren wir aber richtig platt, was aber nicht verwunderlich ist, da Spieler gerade aus Verletzungen kommen. Wir haben eine homogene Mannschaftsleistung gezeigt. George Cadar hat ein richtig gutes Spiel gemacht und das obwohl er sehr früh 2 x Minuten hatte. Aber auch wie wir gegen Moritz Schubert gearbeitet haben hat mir gefallen. Philipp Engel hat einen Sahnetag gehabt. Der Rückraum, mit Bene Ploner, Peter Kludt und George Cadar, hat noch nie in dieser Zusammensetzung gespielt. Die haben es gerade in der ersten Halbzeit geduldig und effektiv gemacht. Auch die Spieler, die später kamen haben ihre Leistung gebracht. Marco Zinnel und Marcel Jonscher haben in der zweiten Hälfte richtig gute Leistungen und wichtige Entlastung gebracht.“
Mit Bene Ploner und dem Nachverpflichteten Peter Kludt hatte Trainer Razen wieder mehr Alternativen im Rückraum, was sich absolut positiv auf das Angriffsspiel auswirkte. Insbesondere Peter Kludt zeigte, wie wichtig er für die Mannschaft ist. Er zeigte ein ganz starkes Spiel.
Am kommenden Wochenende ist die Mannschaft spielfrei. Am 04.12. empfängt die Mannschaft den TUS Holzheim zu ihrem zweiten Heimspiel.