„Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei“ ist ein Ausdruck, der so nicht ganz richtig ist. Denn auch die Tabelle der BOL Gießen hat zwei Enden. Am oberen thront die TG Friedberg mit wunderschönen 30:0 Punkten. Am unteren wartet die HSG Gr.-Buseck/Beuern. Und dieses tabellarisch ungleiche Duell gilt es nun am Samstag auszufechten. Aber so gut wie jeder weiß, wie schwer es ist beim Tabellenschlusslicht aufzulaufen und wie tragisch ein Punktverlust hier wäre.
Dass man sich auch als ungeschlagener Tabellenführer schwertun kann, haben wahrscheinlich alle Zuschauer, Spieler und Verantwortlichen am vergangenen Samstag mitbekommen. Alle Schaulustigen sahen in der Seebach-Halle ein ganz schön zerrupftes Spiel der TG, die am Ende mit +7 Toren und 2 Punkten als Sieger vom Platz ging. Nicht schön, aber hoffentlich dafür selten. Es dauerte auch einen Moment, bis man das Spiel, sowie einige Würstchen mit Kartoffelsalat geschluckt hatte und wenigstens etwas Positives rausziehen konnte: 2 Punkte, nur 16 Gegentreffer und eine überragende Abwehr mit super aufgelegtem „Johnny“ im Tor. Dazu kommt der Weckruf, dass man gegen egal welchen Gegner volle Konzentration braucht, um erfolgreich zu bleiben. Lehren wurden also gezogen, eine erhöhte Anzahl von Bällchen fliegen gelassen und Sprints gesprintet in der darauffolgenden Trainingswoche. Spielerisch und technisch ist man also bereit für das Spiel in Buseck.
Das sollte man auch sein und nicht wieder so viele gewonnene Bälle im Aufbauspiel nach vorne verdaddeln, wie gegen Wetzlar. Denn die HSG hat ein äußerst gefährliches Tempospiel, mit welchem sie so einfache Ballverluste direkt bestrafen. Die zweite Stärke der Busecker heißt Jan Schneider und ist vor allem im linken Rückraum zu finden. Der wuchtige Top-Torschütze der HSG überzeugt sowohl mit Würfen aus der Distanz oder im 1:1. Er ist also aus allen Lagen gefährlich und will gestoppt werden. Doch das gelang der TG im Hinspiel recht gut. Grade mal 3 Feldtore konnte Schneider in Friedberg erzielen. Das Ergebnis einer brutal guten Deckung, die ihm direkt den Schneid(er) abkaufte. Und auch das Rückzugsverhalten der Friedberger war im Hinspiel so gut, dass man Buseck/Beuern kaum zu einfachen Toren kommen ließ. Trainer Razen hat also die Vorlage, wie man erneut erfolgreich sein kann.
Mit welcher Mannschaft er diese Vorlage ausfüllen will, weiß Micha auch schon. Dennoch ist der Kader nicht zu 100% fit bzw. fest. Lasse Milius wird beruflich auf der rechten Außenbahn fehlen. Kapitän Bene ist nach einer Schulterverletzung im letzten Spiel noch angeschlagen. Das hält ihn aber meistens nicht davon ab, zumindest in der Deckung die Arme durchzuschwingen. Und auch hinter Noah steht noch ein Fragezeichen. Der Kreisläufer hat seit letzter Woche Knieprobleme. Ein eventueller Ausfall könnte hier mit Jannik kompensiert werden.
Der Rest ist aber fit und freut sich auf die Begegnung im Busecker Tal. Es folgt also das augenscheinlich „einfachste“ Spiel gegen eine HSG aus Buseck, die dieses Jahr viele Rückschläge durch Verletzungen hinnehmen musste und nun mit dem Rücken zur Wand steht. Und genau das macht Sie wahrscheinlich zu einem der stärksten Gegner der Liga. Sie können befreit gegen die TG aufspielen und haben nichts zu verlieren. Die TGF hingegen schon. Und zwar einiges, auch wenn man mit einer Niederlage immer noch Erster wäre, ist allein ein Minuspunkt keine Option. Die ganze restliche Saison nicht.
Also reist mit uns in die Willy-Czech-Halle nach Beuern und haltet die Konzentration und den Erfolg durch eure Unterstützung oben!
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