Die unbeliebteste Zeit für jeden Handballer geht diese Woche zu Ende: Die Vorbereitung. Traditionell sind Handballer dafür bekannt dynamisch, kämpferisch und äußerst athletisch zu sein. Dies liegt meist an der wochenlangen Vorbereitung, durch die sich jeder mehr oder weniger erfolgreich quält. Denn um 60Minuten voll zu powern, müssen diverse Grundlagen gelegt werden. Komischerweise verschwinden ebendiese Grundlagen jedes Jahr aufs Neue in den kurzen 6 Wochen Pause zwischen letztem Saisonspiel und dem Start der Vorbereitung.
Aufgehört hatte die Saison 22/23 mit dem wahrscheinlich tragischsten Ende, dass man sich vorstellen kann. Ohne jetzt alte Wunden aufzureißen, sagen wir einfach mal, dass allen Spielern die 6 Wochen handballfreie Zeit sehr gutgetan haben, um den Kopf freizubekommen.
Die gute Nachricht zuerst: Die Truppe bleibt im allergrößten Teil zusammen. Nur Fabi Wolf zog es berufsbedingt aus dem Gießener Bezirk. George Cadar hingegen setzte sich selbst auf die Reservebank und wird nur noch im Notfall spielen. Im Gegenzug gibt es auch zwei neue Gesichter in der Mannschaft.
Mit Lukas Peppler kommt ein gewaltiger Schütze aus Florstadt zu uns. Der 1,93m große Rückraumspieler weiß vorne wie hinten seinen Körper einzusetzen und wird auch eine Gefahr aus der 2. Reihe sein, um unser Spiel variabler zu gestalten.
Apropos 2. Reihe, hier konnte die TG sich nach Jahren endlich wieder mit einem Linkshänder ausstatten. Alen Kulenovic schloss sich der TG mit all seiner internationalen Erfahrung an, um sich hier auch neben dem Handball eine Zukunft aufzubauen.
Leider wird Fynn Schoon, ein zurückgekehrtes Eigengewächs, nicht für die TG auflaufen. Den Kreisläufer zog es kurzfristig für das Studium nach Würzburg. Auf dem Wege: Alles Gute und hoffentlich sieht man sich bald wieder!
Positiv ist aber auch die Jugendarbeit der TGF zu erwähnen. Neben Karim Kamili gibt es auch weitere Jugendspieler, die bereits in der jüngst aufgestiegenen 2. Mannschaft Erfahrung im Aktivenbereich sammeln und somit zum Perspektivkader gehören.
So startete man dann also frischen Mutes am 1. Juli in die neue Saison. Laufschuhe wurden ausgepackt, entstaubt oder schlichtweg gar nicht erst genutzt in den ersten Wochen. Hier drehte man die ein oder andere Runde über die Seewiese und konnte so direkt den Neuzugängen die Kreisstadt näherbringen. Die ersten Wochenenden wurden dann auch genutzt, um noch etwas an der Strandfigur zu feilen. Glücklicherweise schickte uns der Himmel zwei Engel, welche in ihr Studio einluden. Unter der Aufsicht von Patrick und Philipp stählte die Mannschaft mitsamt Trainer und Physio ihre Adonis Körper und war damit athletisch auf das erste von vielen Testspielen bestens vorbereitet.
Den Anfang machte man in Rechtenbach mit einem durchwachsenen Sieg, es folgten weitere Spiele gegen Idstein, Vollnkirchen und Trebur. Zwischendrin gab es traditionell den legendären Team Abend bei Thomas Keck auf der Terrasse. Dieser ließ die Truppe nochmal zu so einer homogenen Masse zusammenschmelzen, dass selbst Holzbänke unter dem Gewicht des Teamgeistes zu Bruch gingen (Sorry Lego) und der Wasserstand des Fischteichs auf mysteriöse Weise sank. Wie es aber so üblich ist bei Hobby Sportlern, war die Trainingsbeteiligung mit Start der Sommerferien geringer. Am Ende sind wir halt auch nur Amateure, die die neu gewonnenen Muskeln auch am Strand zur Schau stellen wollen. Wenigstens konnte die Professionalität im Amateurhandball mal wieder durch ein Fotoshooting unter Beweis gestellt werden. Hier gilt unser Dank besonders Samira und Michelle, die wunderbaren Aufnahmen von uns gemacht haben, die ihr bald auf Social Media bewundern dürft.
Wie jedes Jahr durfte dann auch die englische Woche beim Dilltal-Cup nicht fehlen. Bei diesem Turnier schloss die TG historisch schlecht auf dem letzten Platz ab. Die letzten Jahre konnte man schließlich noch den 1. und 2. Platz belegen und dass, obwohl weniger Spieler unter der Woche den Weg nach Werdorf fanden. Dieses Jahr war bis auf die Stamm-Torhüter eigentlich die volle Kapelle dabei, dennoch verliefen die Spiele eher durchwachsen. Nur gegen den Landesligisten aus Holzheim lieferte die Razen-Truppe ein ganz ordentliches Spiel ab und konnte kurz aufzeigen, was man sich diese Saison vorgenommen hat. Im Spiel um Platz 5 gegen Lollar, lief dann überhaupt nichts mehr zusammen. Unglücklich, da 2 Wochen später jetzt das erste Rundenspiel gegen Lollar ansteht.
Kurzum also ein Auf und Ab in den vielen Trainingseinheiten und –spielen. Dennoch konnte man einige Lehren ziehen und legte in den letzten Wochen vor Rundenstart nochmal einige Schippen drauf. Mit einem sehr guten Trainingswochenende, einschließlich Sieg gegen Sulzbach ist die Vorfreude auf die neue Saison sehr groß! Die Vorfreude endlich wieder schnellen Handball zu spielen, eine Abwehr zu stellen, die man mit einer Betonmauer verwechseln kann und vor allem endlich wieder eine brennende Stimmung in den Hallen zu haben. Den Kampf, den Spielwitz und die Stimmung aus den Relegationsspielen in die neue Saison zu tragen ist das Ziel der Männer 1 dieses Jahr. “Und natürlich schöne Abende in der Halle haben. Und nach einem Sieg ist so ein Abend immer besonders schön”, so der Ausblick von Coach Razen.
Also kommt alle in die Halle und überzeugt euch von der schweißtreibenden Arbeit, die die Männer 1 in den letzten Monaten geleistet haben. Denn dieses Jahr soll die ganze Arbeit nicht umsonst gewesen sein!